Frieden - Geistige Entwicklung

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Frieden

Spirituelles Wissen

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Innerer Frieden führt zu äusserem Frieden


Äusserer Frieden ist immer ein Spiegelbild des inneren Friedens der Menschen. Nur Menschen, die mit sich selbst in Harmonie sind, die an ihrer geistigen Entwicklung arbeiten, sind in der Lage, Friedensimpuls nach aussen zu vermitteln und zum Weltfrieden beizutragen. Innerlich zerrissene Menschen werden ihre Konflikte auch nach aussen tragen, selbst wenn sie das nicht wollen.

„Selig ist der Mensch, der mit sich selbst in Frieden lebt. Es gibt auf Erden kein grösseres Glück" (Matthias Claudius, zitiert nach Hettinger 1987:44).

Gott ist Frieden – und Liebe: „Gottes heiliger Friede sei mit euch. Geht hin in Frieden und bewahrt euch den Frieden, jene geistige Macht und Kraft und Fülle, die der Schöpfer denen schenkt, die ihn lieben" (Weidner 2010:29).

„Gandhi ging 1946 in Bengalen von Dorf zu Dorf, um Hindus und Muslime dazu zu bringen, ihre Grausamkeiten gegeneinander einzustellen. Menschen, die voller Hass nicht nur gegen die andere Religionsgruppe, sondern auch gegen die Friedensstifter waren, streuten M.K.Gandhi Glasscherben und Exkremente auf den Weg. ‚Seine Reaktion: Er legte seine einfachen Sandalen ab und ging barfuss weiter. Die moralische Wirkung war enorm‘" (Arnold 2011:133).

Alle Religionen vertreten Friedensvisionen – wenn auch in Form unterschiedlicher Heilsordnungen oder von einander abweichender sozialer Normen. Wichtiger als  religionsspezifische Gesetze oder Endzeiterwartungen sind die dahinter stehenden geistigen Werte und die Überzeugung, dass Gott als liebevoller Vater uns einlädt, zu ihm zurückzukehren: „Nur jene können sich Nachfolger Christi nennen, die Unfrieden, Streit, Zwist, Disharmonie usw. selbst meiden. Und wo sie erkennen, dass andere Menschengeschwister durch Einfluss negativer Wesen zu Unfriedensstiftern beeinflusst wurden, aus sich in Friedensgebeten mit Friedensliebesgedanken das Einende und Befriedende, also ihre Friedensliebeskräfte, den Friedensboten Gottes zur Friedensstiftung schenken" (Weidner 2000c:210/211).

„Denn so viel bist du in Gott, soviel du in Frieden bist, und so viel ausser Gott, wie du ausser Frieden bist. Ist etwas nur in Gott, so hat es Frieden. Wieviel du in Gott bist, wie auch, ob dem nicht so sei, das erkenne daran: ob du Frieden oder Unfrieden hast. Denn wo du Unfrieden hast, darin musst du notwendig Unfrieden haben, denn Unfriede kommt von der Kreatur und nicht von Gott" (Meister Eckehart 1979:100).

„Ihr wisst ja, dass jeden Tag, zu jeder Stunde, ja jeden Augenblick durch eine ungutes Wort oder sogar schon durch einen zwiespältigen Gedanken, der durch eure Worte zum Ausdruck gebracht wird, Disharmonie zum Bruder oder zur Schwester hin schwingen und sie erfüllen kann. Wenn ihr sagt: ‚Das gehört zu unserem Leben‘, so ist das völlig unrichtig. Denn es gehört durchaus nicht zu eurem Leben, denn unter Leben verstehe ich euren Gottesfunken und eure Geistseele. Die leben ewig und zu ihnen gehört sicher keine Disharmonie" (Weidner 2005a:64).

„Deshalb soll es bei jedem Einzelnen von euch beginnen, dass Frieden in ihm herrschen möge, dass der Frieden in ihm eine Lichtschwingung erzeugt und sich in seiner Aura ausbreitet, so dass ihr ihn weitergeben könnt. Bemüht euch mit euren Gedanken darum. Geht in euch, wenn ihr euch mit dem Vater und Jesus Christus verbindet. Seid aber ehrlich zu euch, denkt beim Abendgebet genau nach über eure Gedanken und über euer Tun im Tagesablauf und fragt euch: Hab ich Friedensgedanken ausgesendet oder Unfrieden erzeugt? Wenn Unfrieden in eurer Familie auftritt, sind doch auch die Schwingungen, die ihr ausstrahlt, schuld daran. … Daher sollen sie [alle, Anm. CJ] von euch eine Friedensstrahlung erhalten. Verlangt nicht von den anderen Frieden, sondern strahlt ihn hin zu euren Lieben in der Familie – dass Frieden herrschen möge. … Denkt doch mehr daran und bemüht euch, dass auch schon im Kleinsten Frieden herrscht. Dann kann diese [negative] Macht gar nicht an euch herankommen" (Weidner 2003b:194/195).

„Willst du versuchen, dem Krieg ein Ende zu machen, … [dann] lehre … [die Menschen], Gott zu lieben und auf ihn zu vertrauen; dann werden sie auch diejenigen lieben lernen, denen sie nicht trauen können, und es wagen, Frieden mit ihnen zu machen, nicht weil sie ihnen, sondern weil sie Gott vertrauen. Denn nur die Liebe – welche Demut ist – mag die Angst, in der aller Krieg verwurzelt ist, aus ihren Herzen auszutreiben" (Merton 1954:76).

„Und Friede wird sein bei allen Menschen, die guten Willens sind und dadurch zum Aufbau und Beitrag der Menschenrettung helfend ihren Beitrag leisten. Sie werden den Frieden schon hier auf Erden haben. Und sie werden den Frieden im Jenseits vervielfältigen können" (Weidner 2009a:80).

„Wenn die Menschen wirklich den Frieden wollten, so würden sie Gott darum bitten und er würde ihn ihnen schenken. Warum sollte er der Welt einen Frieden schenken, den sie gar nicht wirklich begehrt?" (Merton 1954:76).

„Für den geistig Erwachten, welcher im Höheren-Ich-Bewusstsein denkt, ist ein Friedensbringer jener erwachte Mensch, der von innen heraus, also von der Gesinnung her aus der Geistseele Frieden ausstrahlt, überall dort, wo er auf allerlei Arten von Unfrieden stösst. … Um so ein erwachter Friedensbringer zu werden, solltet ihr die Kräfte des Friedens und der Liebe zuerst in eurer eigenen Geistseele entfesseln und damit lebendige Wirkkräfte entfachen. Denn nur vom geistig-seelischen Inneren her könnt ihr die Menschengeschwister  befrieden und zum Gottgewollten verändern. Deshalb ist es eine nötige Voraussetzung, zuerst sich selbst vom Unfrieden zu befreien, bevor an die Unfriedensbefreiung der Mitgeschwister herangegangen werden kann" (Weidner 2000c:210). Und weiter: „Wenn ihr … also Friedensgedanken haben wollt, solltet ihr Friedensgedanken denken, den Frieden lieben, den Frieden in euch und für andere bejahen, die Friedensschwingungen empfinden lernen, die Friedensgeister Gottes zu Hilfe rufen und diese mit euren Friedensgebeten und Friedensliebeskräften versorgen helfen. So dass dort, wo euch Unfriede bekannt ist und negative Unfriedensgeister ihr Unwesen unter den friedlosen Menschen treiben, die Friedensgeister Gottes das Sagen haben. So könnt ihr … von eurer bewussten Geistseele aus Friedenskräftebringer für die Boten Gottes sein. Denn die Wirkkraft des wahren und vergeistigten Christentums ist der Geist des Friedens und der Liebe" (Weidner 2000c:210).

„Bei den meisten Menschen ist zur äusseren Natur – von der inneren Natur, vom inneren Frieden, von Friedfertigkeit ganz zu schweigen – und zu sich selber das Verhältnis gestört. Dieses Verhältnis in die Waage zu bringen, wird oft in ein, zwei oder drei Leben nicht geschafft, je nach Belastung, je nach Zugrundelegung karmischer Bedingungen und dergleichen mehr. Aber worauf es mir im Wesentlichen ankommt, ist das, dass ihr euch in allen Belangen eures Lebens den inneren Frieden nicht nehmen lasst. Dieser innere Frieden ist nicht mit Worten auszudrücken... Der innere Friede ist auch eine Art Beweisführung, dass ihr im Gesetze Gottes lebt und diese Beweisführung kann jeder antreten, wenn er einen Rückblick hält auf seinen Schicksalsweg, seit er auf dem geistigen Weg ist. Die innere Beweisführung ist, dass man sich Rechenschaft darüber gibt, ob man in allen Belangen, auch wenn etwas Unangenehmes an einen herantritt, sich den inneren Frieden bewahrt hat, gleichsam über diesem steht und sich nicht besudeln lässt von äusseren Beeindruckungen oder Besprengungen" (Weidner 2002c:141). „Ich will den inneren Frieden ungefähr so ausdrücken, dass man in der geistigen Harmonie, in diesem geistigen Strom, in diesem endlosen Strom, immer in gleichmässig harmonisch aufsteigender Schwingung ist, das heisst, es macht einem nichts aus, was an Äusserem heranbrandet. Man trägt seinem Geist alles vor, überprüft es mit der Vernunft, was es für eine Ursache haben kann und welche Ausrichtungen man ergänzen muss, um die Brandung abzuwehren, um dazustehen, wie ein Fels in der Brandung. Das Menschenleben ist eine Prüfung in all seinen Lebenslagen, in all seinen Formen. Aber diese Prüfung von oben zu betrachten, aus geistiger Sicht, das ist das Gleichgewicht, der innere Friede" (Weidner 2002c:142).

„Ihr Erdengeschwister müsst euch den Frieden selbst geben, das heisst, euer ganzes Streben und Trachten soll auf den inneren Frieden, auf den Frieden mit Gott und mit seinen geistigen Wesenheiten abgestimmt sein. Wenn sich jeder von euch seiner Wesenheit genau bewusst wäre, hätte er es viel leichter, zu Frieden und Wahrheit zu gelangen, aber wie weit ist der Grossteil der Menschen noch von dieser freudigen und frohen Gemütsverfassung entfernt, und wie leicht sind sie in eine völlig entgegengesetzte Gemütsbewegung zu bringen! … Der Friede muss … zuerst vom inneren Menschen ausstrahlen, er muss das Innere erfasst haben, das Gemüt, die Gedanken, den guten Willen, nebst vielen guten Tugenden, vor allem aber die Nächstenliebe, so dass auch hier der Ausdruck Jesu zur Wahrheit wird: ‚Selig die Friedensstifter, denn sie werden Frieden erlangen!‘" (Weidner 1988:158/159).

„Viele … Menschen haben Gott um das gebeten, was sie für ‚Frieden‘ hielten und konnten nicht verstehen, warum ihr Gebet nicht erhöht wurde. Gott aber liess ihnen einfach das, was sie begehrten, denn ihre Idee von Frieden war nur eine andere Form des Krieges. Statt also das zu lieben, was dir als Frieden erscheint, solltest du deine Mitmenschen lieben und über allen andern Dingen Gott" (Merton 1954:77).

Wir leiden darunter, wenn etwas zwischen uns und anderen Menschen steht: „Ich will die Kluft überbrücken; ich will mich ändern, ich will verzeihen. Wie oft kann man das sagen, ohne das Gesicht zu verlieren? Jesus hat auf eine ähnliche Frage geantwortet: Nicht siebenmal, sondern siebzig mal sieben mal gilt es, zu vergeben!" (Kuhn und Kuhn 1988:32).

„Allzu leicht werden die Menschen von aussen beeindruckt. … Das Innerste ist … viel zu wenig reif, um das eigentliche Leben zu verstehen, allzu leicht übermannen die äusseren Eindrücke das Innere, in diesem Falle kann man nicht von ‚gottesfürchtig‘ sprechen. Wer im wahrsten Sinne des Wortes gottesfürchtig ist, der fürchtet sich nicht vor Gott, sondern er fürchtet sich vor dem, was ihn mit dem Vater entzweien könnte!" (Weidner 1990:96).

„Die Seele soll sich entfalten, sie soll letzten Endes zum verklärten Zustand kommen, indem der Gottesfunke zum Ebenbild Gottes geworden ist. Das Ziel ist, Blickrichtung und Notwendigkeit, die Gott einem jeden in das Leben mitgegeben hat. Wenn wir euch also raten, liebe Geschwister, in Zukunft die Gefühlsäusserungen der Seele zu beachten, so ist zu prüfen, ob es die äusseren Umstände sind, die eure Gefühle aufpeitschen, oder ob es das sanfte Säuseln Gottes, des Schutzgeistes ist, der euch bewegen will, die Situation neue zu überdenken, die das Gefühl euch anzeigt: eine innere Welt der Zartheit, der Lieblichkeit, des Aufbauens und des Strebens nach Entwicklung. Wenn ihr das prüfen könnt, dann ist der Reifegrad der Gefühlswelt in eurer Seele bereits zu einem Bewusstseinsgrad entwickelt, den wir euch so gerne wünschen, denn wer auf Vernunftbasis prüfend dasteht, zieht heimwärts in das Vaterhaus Gottes" (Weidner 1982b:39).

Innerer Frieden geht dem äusseren Frieden voraus – und durch unsere Ausrichtung auf unseren göttlichen Kern und unsere Geistseele können wir unsere Friedensfähigkeit Schritt für Schritt stärken.

Hier finden Sie alle Literaturnachweise und Quellenangaben.

Download dieses Textes als pdf-Datei: Text GE 2: Innerer Frieden.


 
 
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